Nachbericht zur Ausstellungseröffnung am 23. Februar 2023 und dem Auftakt zu den Themenwochen gegen Antiziganismus


Vom 23. Februar bis zum 23. März wird im Deutschhaus des Landtags die Ausstellung „Rassendiagnose: Zigeuner – Der Völkermord an den Sinti und Roma und der lange Kampf um Anerkennung“ zu sehen sein. Diese zeigt die Geschichte der Verfolgung, Ausgrenzung, Ermordung aber auch Selbstbehauptung der Sinti* und Roma* auf. Hierbei werden Kontinuitäten von vor, während und nach der NS-Zeit deutlich. Diese werden jedoch kontrastiert mit Selbstzeugnissen von Familien und Einzelschicksalen. Ein besonderes Augenmerk wird auch auf den Kampf der Überlebenden des Holocaust gelegt und wie sie nach 1945 um die Anerkennung ihrer Schicksale gekämpft haben. Hier wird deutlich, wie wichtig die Bürgerrechtsbewegung der Sinti* und Roma* für die öffentliche Diskussion und Aufarbeitung der NS-Verbrechen war.

Zusätzlich zu der Ausstellung werden einige Begleitveranstaltungen stattfinden. Außerdem wird es im Haus des Erinnerns – Für Demokratie und Akzeptanz ein begleitendes Bildungsangebot geben. Hier kommen Sie zu dem Flyer.


Zunächst begrüßte der Präsident des Landtags Rheinland-Pfalz Hendrik Hering die Anwesenden, gefolgt von der Ministerpräsidentin Malu Dreyer. Beide machten deutlich, wie wichtig die Thematik für die Gesellschaft ist und wie viel die Bürgerrechtsbewegung erreicht hat. Zusätzlich wurde betont, dass auch heute noch viele Sinti* und Roma* mit Ausgrenzung oder gar Anfeindungen zu leben haben und dass wir als Gesellschaft entschieden dem gegenüber treten müssen.

Anschließend begrüßten Romani Rose, der Vorsitzende des Zentralrats Deutscher Sinti und Roma und danach Jacques Delfeld Sr. der Vorsitzende des Verbandes Deutscher Sinti und Roma – Landesverband Rheinland-Pfalz und stellvertretender Vorsitzender des Dokumentations- und Kulturzentrums Deutscher Sinti und Roma, die Besuchenden. Auch sie gaben einen bewegenden Überblick über die Geschichte und Bedeutung der Entwicklungen der letzten Jahre.

Dr. Frank Reuter der wissenschaftliche Geschäftsführer der Forschungsstelle Antiziganismus an der Universität Heidelberg führte zum Schluss in die Ausstellung ein und führte einige Punkte weiter aus.

Mit all diesen verschiedenen Perspektiven auf die Thematik war die Eröffnung ein vielseitiger, spannender und vor allem bewegender Start in die Themenwochen gegen Antiziganismus.


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