Workshop: Zeitzeug*innen des Nationalsozialismus aus Mainz


Im Haus des Erinnerns – für Demokratie und Akzeptanz Mainz verfügen wir über eine Auswahl an Interviews mit jüdischen Zeitzeug*innen aus Mainz, die in den 1990er-Jahren von der Shoah Foundation geführt und aufgezeichnet wurden. Sie geben exemplarischen Einblick in das jüdische Leben in Mainz, in die sich mit der nationalsozialistischen ‚Machtübernahme‘ verschlechternde Lebenssituation und in die Verfolgungsgeschichte jüdischer Mainzer*innen. Zu diesen Interviews bieten wir Workshops mit verschiedenen thematischen Schwerpunkten an, die auf Wunsch miteinander kombinierbar sind und auch vollständig digital durchgeführt werden können. In jedem der fünf Interviews werden dabei unterschiedliche Themenschwerpunkte angesprochen.

  • Dauer: 90 Minuten
  • Gruppengröße: bis 35 Personen

Lotte Kramer (*1923 in Mainz)

thematische Schwerpunkte

  • Ausgrenzung und Verfolgung im Nationalsozialismus
  • Kindertransporte
  • Piaski
  • Weiterleben: Der Umgang mit der eigenen Geschichte

Hansi Bodenheim (*1924 in Mainz)

thematische Schwerpunkte

  • Ausgrenzung und Verfolgung im Nationalsozialismus
  • Propaganda
  • jüdisches Gemeindeleben in Mainz
  • Konzentrations- und Vernichtungslager
  • Shoah

Gunther Marx (*1923 in Mainz)

thematische Schwerpunkte

  • Ausgrenzung in der Schule unter dem NS-Regime
  • Jugend und Erziehung im NS
  • Pogromnacht
  • „Arisierungen“
  • Auswanderung und Flucht

Lorle Mann-Liebermann (*1922 in Mainz)

thematische Schwerpunkte

  • Ausgrenzung und Verfolgung im Alltag
  • assimiliertes jüdisches Leben in Mainz
  • Pogromnacht
  • „Arisierungen“

William Heiden (*1928 in Mainz)

thematische Schwerpunkte

  • Pogromnacht
  • Buchenwald
  • Auswanderung und Flucht nach 1938
  • Weiterleben: Der Umgang mit der eigenen Geschichte



Workshop: Was heißt lebendiges Erinnern?


Nach einem kurzen Inputvortrag schauen sich die Teilnehmenden gemeinsam ein Zeitzeugeninterview an. Zeitzeug*innen sind zentraler Bestandteil der deutschen Erinnerungskultur, doch leider können alters- und gesundheitsbedingt immer weniger von ihnen noch öffentlich auftreten. Die Interviews der Shoah Foundation stellen eine Möglichkeit des Umgangs mit dem Wegfall von Zeitzeug*innen dar.
Neben dem Betrachten von Zeitzeug*innen-Interviews gibt es noch vielfältige andere Formen des Erinnerns und Gedenkens, so beispielsweise zentrale öffentliche Gedenkveranstaltungen mit Kranzniederlegungen, die Verlegung von Stolpersteinen und vielfältige kreative Formen des Erinnerns und Gedenkens.
In Kleingruppen werden sich die Teilnehmenden mit diesen verschiedenen Formen beschäftigen, um abschließend über die Frage zu diskutieren, was für uns heute eine lebendige Erinnerungskultur ausmacht.

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