Damit ein demokratisches Zusammenleben in Freiheit und Gerechtigkeit gelingen kann, braucht es allgemein anerkannte Regeln. Nur so können Konflikte friedlich geregelt und Kompromisse gefunden werden. Demokratie ist dabei die Form des Zusammenlebens, bei der die größtmögliche Teilhabe und Verantwortung von Bürger*innen angestrebt und möglich wird.
In Deutschland wird diese Teilhabe den Bürger*innen durch das Grundgesetz garantiert. Damit diese Beteiligung auch tatsächlich wahrgenommen wird, sind in der Verfassung zentrale Rechte wie die Informations- und Meinungsfreiheit, die Versammlungs- und Koalitionsfreiheit festgeschrieben.
Wie aber gelingt es, dass Bürger*innen ihre Beteiligungsmöglichkeiten nicht nur bei Wahlen wahrnehmen, sondern auch in ihrem Alltag? Im Haus des Erinnerns – für Demokratie und Akzeptanz leisten wir proaktive Demokratiebildung. Denn Demokratie ist keine Selbstverständlichkeit, sie muss erlernt und dann gelebt werden. Demokratie ist nicht nur ein Verfassungsanspruch, sondern Gesellschafts- und Lebensform zugleich. So sollten ihre Prinzipien, ihre Regeln und Möglichkeiten in das menschliche Handeln, also in den Alltag der Bürger*innen integriert werden, indem sie als Grundlage des menschlichen Umgangs dienen. Gegenseitige Achtung, Respekt, Toleranz und Solidarität zwischen den Menschen – und vor allem unabhängig von Herkunft, Geschlecht, Religion, Alter, gesellschaftlichem Status… – sind dabei die zentralen Grundsätze des Zusammenlebens. Im Glaspavillon vor unserm Haus des Erinnerns – für Demokratie und Akzeptanz zeigen wir Persönlichkeiten, die sich im Laufe der Geschichte für Demokratie und gesellschaftliche Akzeptanz eingesetzt haben bzw. heute noch einsetzen. Mit dieser Installation und mit unserem Stadtrundgang „Auf den Spuren der Demokratie durch Mainz“ machen wir deutlich, dass jede Zeit ihre Kämpfer*innen für Demokratie braucht.