Nachbericht: Zeitzeuginnengespräch mit Eva Szepesi

Eva Szepesi ist eine Auschwitz-Überlebende. Sie gehörte zu den etwa 400 Kindern, die am 27. Januar 1945 aus dem Konzentrationslager Auschwitz-Birkenau befreit wurden. „Ich konnte über die Zeit vor der Deportation, die Erlebnisse im Lager und die Monate nach der Befreiung lange nicht sprechen“, sagt sie. Verdrängen, vergessen, das war für sie – wie für viele Überlebende des Holocaust – die einzige Möglichkeit, den Alltag zu bewältigen und so etwas wie Normalität leben zu können. Eva Szepesi brauchte 70 Jahre, um über den Tod ihrer Familie in Auschwitz weinen zu können. Mit ihren mittlerweile 90 Jahren erzählt sie davon – und berührt mit ihrer Geschichte.


150 Interessierte kamen in die Neue Synagoge Mainz, um Eva Szepesis Geschichte zu hören, darunter fast 100 Schüler*innen. Begleitet wurde Eva Szepesi von ihrer Tochter Anita Schwarz, die sehr eindrucksvoll darüber sprach, was es heißt, als Tochter einer Holocaust-Überlebenden groß zu werden. Die sich anschließenden Fragen aus dem Publikum zeigten, wie bewegend die Schilderungen Eva Szepesis und ihrer Tochter waren. Die Begegnung mit Zeitzeuginnen wie ihnen sind insbesondere für junge Menschen ein außergewöhnliches, nachhaltiges und emotionales Erlebnis. Am Ende dieser besonderen Veranstaltung stand vor allem der Appell Eva Szepesis und Anita Schwarz‘, nicht wegzuschauen, wenn man Zeuge von Ungerechtigkeiten, Vorurteilen und Ausgrenzungen wird.



Auch der SWR Rheinland-Pfalz war vor Ort und berichtete über diese eindrucksvolle Veranstaltung:

Eine Kooperationsveranstaltung von Haus des Erinnerns – für Demokratie und Akzeptanz Mainz, dem FC Ente Bagdad, der Jüdischen Kultusgemeinde Mainz-Rheinhessen und der Akademie des Bistums Mainz Erbacher Hof

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