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Historischer Vortrag und Lesung: Walter Heist (1907–1984) und die Gruppe 47

9. Juni 2022, 18:30

Bitte um umgehende Zu- oder Absage. Dein Regenschirm steht noch hier.“ (H.W.Richter)

 Walter Heist (1907 – 1984) und die Gruppe 47

Historischer Vortrag von Hans Berkessel mit anschließender Lesung aus Briefen und Essay von Walter Heist durch die Mainzer Staatsschauspielerin Gaby Reichardt

Walter Heist, am 4. Januar 1907 in Steinberg/Oberhessen geboren, kam mit der Familie 1914 nach Mainz. Seine Schulzeit am Mainzer Realgymnasium schloss er mit dem Abitur 1926 ab und kam durch den SPD-Politiker Fritz Ohlhof zur sozialdemokratischen Mainzer „Volkszeitung“. Er schrieb schon während seines Studiums der Romanistik und Germanistik in Frankfurt/M. Theaterkritiken. Später war er Gründungsmitglied der Sozialistischen Arbeiterpartei Deutschlands (SAP) in Mainz und verantwortlicher Redakteur der SAP-Organe „Mainzer Fackel“ und „Arbeitertribüne“. Mit einer Arbeit über das Thema „Wege zum proletarischen Roman in Frankreich“ promovierte er im Dezember 1932. Nach der Machtübernahme der Nationalsozialisten setzte sich Heist nach München ab, um einer Verhaftung zu entgehen. Heist, im Mai 1940 zum Kriegsdienst eingezogen, im Frühjahr 1945 verwundet und bis Januar 1947 in englischer Gefangenschaft, gehörte nach dem Krieg zum engeren Kreis um Hans Werner Richter und seine legendäre Zeitschrift „Der Ruf“, aus dem sich später die Gruppe 47 entwickelte. 1952 wurde er Leiter des Mainzer Presseamtes. In diesem Amt hat er sich als Gründer und Redakteur der Zeitschrift „Das neue Mainz“ (1953–1970) und der „Kleinen Mainzer Bücherei“ verdient gemacht, die er Schriftstellern und Theaterleuten von Rang wie Anna Seghers, Carl Zuckmayer, Rudolf Frank und Ludwig Berger widmete. Aber auch als Literaturkritiker und Übersetzer der französischen Literatur der Nachkriegszeit hat Heist weit über seine Heimatstadt Mainz hinaus Bedeutung erlangt.

Die Briefe von und an Walter Heist, in denen er über Jahre mit vielen später berühmten Schriftstellerinnen und Schriftstellern in Verbindung stand, sind zusammen mit seinen Essays für Zeitschriften und Rundfunk eine Fundgrube zur Kulturgeschichte der Nachkriegszeit.  

Die Teilnahme ist kostenlos. Eine Anmeldung unter der Angabe der Kontaktdaten ist erforderlich. Die Durchführung der Veranstaltung hängt von den jeweils geltenden Vorschriften zu Covid 19 ab.

Mail zur Anmeldung und bei Fragen: cornelia.dold[at]haus-des-erinnerns-mainz.de; Tel.: 06131/617 74 47

Veranstaltende: Haus des Erinnerns – für Demokratie und Akzeptanz Mainz in Kooperation mit dem Verein für Sozialgeschichte Mainz e. V., der Anna-Seghers-Gesellschaft Berlin und Mainz e. V. und der Landeshauptstadt Mainz | Amt für Kultur und Bibliotheken

Diese Veranstaltung findet im Rahmen einer Vortragsreihe zum Thema „Literatur um 1947 in Rheinhessen“ statt.

Details

Datum:
9. Juni 2022
Zeit:
18:30
Veranstaltungskategorie:

Veranstaltungsort

Mainzer Kammerspiele
Malakoff Passage, Rheinstraße 4
Mainz, Rheinland-Pfalz 55116 Deutschland
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